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Russland-Woche an der Universität Hildesheim
от Irina Diel - Вторник 10 Июль 2012, 18:34
 

Die Russland-Woche an der Stiftung Universität Hildesheim

vom 11.06. – 15.06.2012

Im Rahmen der Initiative der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation „Deutsch-Russisches Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/12“ fand von Montag, 11. Juni 2012, bis Freitag, 15. Juni 2012, an der Universität Hildesheim die „Russland-Woche“ statt. Die Universität Hildesheim gehörte zu den 16 deutschen Hochschulen, die von der Hochschulkonferenz (HRK) als Standorte der Russland-Woche anerkannt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) teilfinanziert wurden.

Die Woche stand in Hildesheim unter dem Motto: „Von der Partnerschaft der Ideen zur Partnerschaft der realen Taten“ und es wurden insbesondere folgende Ziele angestrebt: das Studieren und Forschen in russischen Universitäten den deutschen Studierenden und Lehrenden aus allen Fachbereichen der Universität Hildesheim nahe zu bringen, neue Kontakte zwischen deutschen und russischen Kolleginnen und Kollegen sowie Studentinnen und Studenten zu knüpfen, wichtige Zukunftsthemen der Partnerschaft im Rahmen der formellen und informellen Kommunikation zu diskutieren, neue Kooperationsfelder zwischen den Universitäten Novgorod und Smolensk insbesondere in den Fachgebieten, Geschichte, Politologie, Musik und Kunst zu erschließen, Studierende und Nachwuchswissenschaftler anzuregen, sich bei deutsch-russischen Austauschprogrammen zu bewerben, die bestehenden Kooperationen zwischen den Universitäten auszubauen und die bisherige institutionelle Zusammenarbeit zu stärken.

Die finanzielle Unterstützung aus unterschiedlichen Quellen wie insbesondere das Projekt „Förderung des strategischen Entwicklungsprogramms der Staatlichen Universität Nowgorod“ von der Seite der russischen Regierung, erlaubte die Teilnahme von 51 Lehrenden und Studierenden der Staatlichen Universität Nowgorod in Welikij Nowgorod, zu denen auch die Hochschulleitung und Prorektoren gehörten. Von der Staatlichen Universität Smolensk nahmen der Rektor sowie insgesamt acht Dozentinnen und Studierende teil, von der Nord West Akademie Petersburg für Ökonomie und Wirtschaft ein Dozent. Zwei russische Doktoranden, die zu dieser Zeit im EU-Projekt im Rahmen von TEMPUS IV „Vernetzte und gestufte Aus- und Weiterbildung in Bildungsmanagement“ einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalt an der Universität Hildesheim absolvieren sowie sechs russische Studierende aus dem Programm „Doppelabschluss in Erziehungswissenschaft“ (DAAD) beteiligten sich ebenfalls aktiv an dieser Woche.

Die hohe Zahl von 68 Wissenschaftlern und Studierenden aus russischen Hochschulen ermöglichte es, ein breites Spektrum wissenschaftlicher und künstlerischer Arbeit an russischen Hochschulen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Studierenden an der Universität Hildesheim nahe zu bringen. In dieser Woche konnten sich Studierende und Lehrende aus allen vier Fachbereichen unter der aktiven Beteiligung von insgesamt 15 Instituten in 35 verschiedenen Veranstaltungen mit dem Forschen und Studieren an einer russischen Hochschule auseinandersetzen. Dies geschah durch Präsentationen und Vorträge von russischen Wissenschaftlern und russischen Doktoranden in laufenden Seminaren und Vorlesungen, durch Diskussionsrunden mit russischen Wissenschaftlern und Vertretern einzelner Institute, Workshops mit deutschen und russischen Studierenden, Kunstausstellung von Kunstwerken russischer Studierenden, Konzert von russischen und deutschen Studierenden, Informationsaustausch, informelle Gespräche, sowie öffentliche Veranstaltungen.

Die Russland-Woche wurde vom Präsident der Universität Hildesheim, Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich, feierlich eröffnet und von deutschen und russischen Studierenden musikalisch umrahmt. Frau Bürgermeisterin Seefels sprach ein Grußwort der Stadt Hildesheim. Die Verantwortliche für die Durchführung der Woche Prof. Dr. Olga Graumann (Hildesheim) und ihr langjähriger russischer Kooperationspartner Vizerektor Prof. Dr. Michael Pewsner (Nowgorod) stellten in ihrem Vortrag den Zusammenhang zwischen dem Deutsch-Russischen Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation, der Russland-Woche und den laufenden und geplanten deutsch-russischen Projekten her. Rektor Prof. Dr. Weber (Nowgorod) und Rektor Prof. Dr. Evgenij Kodin (Smolensk) stellten in Präsentationen ihre Universitäten einem breiten Publikum vor. Anschließend wurde die Kunstausstellung mit den Werken russischer Studierender der beiden Universitäten eröffnet.

Durch die Präsentationen über das Studieren und Forschen an russischen Hochschulen und die Information über das seit 2004 erfolgreich laufende Projekt des deutsch-russischen Doppelabschlusses in Erziehungswissenschaft in Kooperation mit der Staatlichen Universität Nowgorod sowie die Vorträge zu spezifischen Themen (u.a. „Schulentwicklung in Russland“ oder „Sprachunterricht Deutsch in Russland“) in den laufenden Semesterveranstaltungen wurde eine große Zahl an Studierenden und Lehrenden tatsächlich erreicht. Die Diskussionsrunden mit den Institutsleitungen führten zu konkreten Kooperationsvorschlägen. Im Fachgebiet Geschichte wurde beispielsweise unter Leitung von Prof. Dr. Michael Gehler die Durchführung einer internationalen Konferenz unter Nutzung bereits bestehender internationaler Kooperationen der drei Universitäten Hildesheim, Nowgorod und Smolensk sowie über gemeinsame Betreuung von Promotionen konkret verhandelt. Im Institut für Politische Wissenschaften wurde mit Prof. Dr. Marianne Kneuer und Prof. Dr. Thomas Demmelhuber der Zeitpunkt für eine Tagung mit dem Titel „Demokratie und Autokratie – Bewertungskonzepte in Ost und West“ festgelegt.

Kunststudentinnen und Dozenten der Universitäten Nowgorod und Smolensk brachten eigene Kunstwerke mit und gestalteten unter Mithilfe von deutschen Studierenden eine Kunstausstellung. Die Studierenden Nowgorods wählten das Thema: „Welikij Nowgorod, eine alte Hansestadt“. In einem gemeinsamen Workshop im Fachgebiet Kunst gestalteten deutsche Studierende gemeinsam mit russischen Kunststudentinnen und -studenten mit unterschiedlichen Techniken Porträts und bereiteten diese für die Präsentation am Kulturabend vor. Musikstudierende der Universität Nowgorod musizierten jeden Tag gemeinsam mit Musikstudierenden der Universität Hildesheim und probten für das Konzert am Kulturabend.

Frau Elke Sasse-Fleige, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes und Mitarbeiterinnen tauschten ihre Konzepte und Erfahrungen mit den Vertreterinnen des International Office in Nowgorod aus und vereinbarten intensivere Kontakte auch bezogen auf bereits bestehende gemeinsame Projekte. Der Leiter der Bibliothek, Dr. Ewald Brahms, führte durch die Universitätsbibliothek und diskutierte mit den russischen Wissenschaftlern über Aufbau und Organisation einer deutschen und einer russischen Universitätsbibliothek. Die Mensa bot die ganze Woche über ein Gericht aus der russischen Küche an, das von den Besuchern der Mensa gut angenommen wurde.

Da in die Russland-Woche auch wichtige Kooperationspartner der Universität Hildesheim eingebunden werden sollten, diskutierten im Rathaus der Stadt Hildesheim der Oberbürgermeister Kurt Machens und der Landrat des Landkreises Hildesheim Reiner Wegner mit der Hochschulleitung der Universität Nowgorod, Präsident Prof. Dr. Anatoli Gawrikow, sowie dem Rektor der Universität Smolensk, Prof. Dr. Evgenij Kodin, über die Kooperationen zwischen Stadt, Region und Universität. Beide Seiten berichteten von interessanten und erfolgreichen Kooperationen. Stadt und Land zeigten große Bereitschaft, die Kooperationen mit den russischen Universitäten weiterhin zu fördern und zu unterstützen.

Der deutsch-russische Kulturabend war das Highlight der Russland-Woche. Es wurden unter großer Beteiligung von deutschen Lehrenden und Studierenden sowie allen russischen Gästen die im gemeinsamen Workshop entstandenen Kunstwerke (Porträts) von Prof. Dr. Bettina Uhlig präsentiert. Im einstündigen Konzert boten deutsche und russische Studierende ein breites Repertoire von Musikstücken auf sehr hohem Niveau. Besonders beeindruckte das für diesen Abend arrangierte und unter Leitung von Marlene Clémont mit den deutschen und russischen Musikern einstudierte Ensemble für Chor und Kammermusik. Beim anschließenden gemeinsamen Essen gab es noch Austausch auf informeller Ebene.

Die Rückmeldungen der beteiligten deutschen Dozentinnen und Dozenten und der Studierenden über den Informationsgehalt in der Russland-Woche waren sehr positiv. Die Woche wurde als „gelungenes Treffen“ bezeichnet, als „interessant und informativ, da es Erfahrungen aus erster Hand gab“ als „Beitrag zur Völkerverständigung“. Im Anschluss an die Präsentationen und Vorträge gab es viele interessierte Nachfragen an die russischen Lehrenden. Die Diskussionen wurden als „ertragreich“, als eine Möglichkeit der „Horizonterweiterung“ und als „ein guter Weg, um Verständnis für andere zu entwickeln“ bezeichnet.

In den Medien der beiden Universitäten Nowgorod und Smolensk fand die Russland-Woche große Beachtung und wurde in Artikeln mit Fotos als eine der größten Aktivitäten in der Geschichte der Kooperation mit deutschen Universitäten gewürdigt.

Prof. Dr. Dr. h.c. Olga Graumann und Irena Diel